Animierte Projektionen sorgten für Atmosphäre bei der Eröffnung des Museumsquartiers Wien

In: Licht 9/2001, S. 776 ff

Am letzten Juni-Wochenende war es endlich soweit. Das Museumsquartier Wien, in Zukunft Standort von rund 20 Kulturinstitutionen, feierte für drei Tage seine Eröffnung. Höhepunkt des vielfältigen Programmangebotes war allabendlich die Aufführung des Sound-and-Vision-Projektes "Quart" auf dem zentralen Innenhof. Als ein wesentlicher Part innerhalb der Grundkonzeption des Wieners Robert Spour, der auch den Soundtrack komponierte, bespielte CASA MAGICA mit animierten Großbildprojektionen die drei dominierenden Gebäude des Ensembles. Der Mitteltrakt der historischen Winterreitschule sowie die beiden flankierenden Neubauten Leopoldmuseum und Museum für Moderne Kunst/Stiftung Ludwig wurden zur Leinwand der bewegten Bilder. Während die Projektion im ersten Teil die vertikale Tanzchoreographie von Bertl Gstettner/Tanz*Hotel szenographisch begleitete, übernahmen die Großbildprojektionen in den beiden folgenden Teilen im Alleingang die Visualisierung. Gezeigt wurde Kunst in Bewegung: die Baustelle des Museumsquartiers, der Umzug der Sammlungen, das Entpacken der Exponate, Nahblicke auf Sammlungswerke; neue Zusammenhänge in Collagen und weiterführende mögliche Assoziationsfelder. So entsprachen die Großbildprojektionen einer Kunst-Reproduktion im doppelten Sinn des Wortes. Dem Grundsatz all ihrer Gestaltungen folgend, synchronisierten Friedrich Förster und Sabine Weißinger die Projektionen nicht nur sorgfältig mit dem Soundtrack, sondern konzipierten sie auch als formal exakte Integration mit der unverhüllte Architektur der Gebäude. Die relativ aufwendige Technik (PANI- und PIGI-Projektoren mit Single- und rotierenden Dopplescrollern) stellte und betreute das Team von Gerhard Rezac aus Klosterneuburg.


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